Wärme wie von der Sonne
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Infrarotheizung – Wärme wie von der Sonne

Die Infrarotheizung erobert zunehmend deutsche Wohnzimmer und etabliert sich als effiziente Alternative zu konventionellen Heizsystemen. Ähnlich wie die Sonnenstrahlen erwärmt sie nicht die Luft, sondern direkt Menschen, Möbel und Wände im Raum. Diese besondere Art der Wärmeerzeugung sorgt für ein angenehmes Raumklima und kann in vielen Situationen energieeffizienter sein als herkömmliche Heizsysteme.

Wie funktioniert eine Infrarotheizung?

Das Prinzip der Infrarotheizung basiert auf elektromagnetischen Wellen, die im Infrarotbereich liegen. Anders als bei konventionellen Heizkörpern, die zunächst die Luft erwärmen, strahlt die Infrarotheizung Wärme direkt auf Objekte und Personen im Raum ab. Diese absorbieren die Strahlung und geben sie als Wärme wieder ab. Diese Funktionsweise ähnelt dem natürlichen Wärmeempfinden bei Sonnenstrahlung und wird von vielen Menschen als besonders angenehm empfunden.

Die Heizplatten werden in der Regel an der Wand oder Decke montiert und mit Strom betrieben. Moderne Infrarot Heizpaneele sind in verschiedenen Designs erhältlich – von schlichten weißen Platten bis hin zu dekorativen Elementen, die wie Bilder oder Spiegel aussehen können. Dadurch fügen sie sich nahtlos in jedes Wohnambiente ein.

Die Vorteile der Infrarotheizung auf einen Blick

Die Infrarotheizung bietet gegenüber konventionellen Heizsystemen zahlreiche Vorteile:

Schnelle Wärme ohne Vorlaufzeit: Infrarotheizungen erwärmen einen Raum nahezu sofort, da die Wärmestrahlen direkt auf Objekte und Personen treffen. Konventionelle Heizkörper benötigen dagegen oft eine längere Aufheizphase.

Gesundes Raumklima: Da die Infrarotheizung nicht primär die Luft erwärmt, entsteht kaum Luftzirkulation. Das bedeutet weniger Staubaufwirbelung und ein angenehmeres Raumklima, besonders für Allergiker. Zudem wird die Bildung von Schimmel an Wänden reduziert, da diese durch die direkte Bestrahlung trocken bleiben.

Einfache Installation: Die Installation einer Infrarotheizung ist vergleichsweise unkompliziert. Es werden keine Leitungen oder Rohre benötigt, sondern lediglich ein Stromanschluss. Besonders bei Renovierungen oder Nachrüstungen ist dies ein großer Vorteil.

Platzsparend und flexibel: Die flachen Heizelemente nehmen kaum Platz weg und können sogar als dekorative Elemente in Form von Bildern oder Spiegeln in den Wohnraum integriert werden. Auch eine nachträgliche Umpositionierung ist ohne großen Aufwand möglich.

Wartungsarm: Infrarotheizungen enthalten keine beweglichen Teile und benötigen keine regelmäßige Wartung wie etwa eine Gasheizung. Das spart langfristig Kosten und Aufwand.

Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit von Infrarotheizungen

Die Frage der Energieeffizienz wird bei Infrarotheizungen oft kontrovers diskutiert. Der tatsächliche Energieverbrauch hängt von verschiedenen Faktoren ab:

Eine Infrarotheizung wandelt nahezu 100% der elektrischen Energie in Wärme um, was sie theoretisch sehr effizient macht. Allerdings ist der Strompreis in Deutschland vergleichsweise hoch, was die Betriebskosten beeinflussen kann. In gut gedämmten Gebäuden oder als Ergänzungsheizung in einzelnen Räumen kann die Infrarotheizung jedoch durchaus wirtschaftlich sein.

Besonders effizient wird das System, wenn es mit smarten Thermostaten kombiniert wird, die eine präzise Temperaturregelung ermöglichen. Diese können die Heizleistung automatisch anpassen und so für optimalen Komfort bei minimalem Energieverbrauch sorgen.

Bei der Kombination mit erneuerbaren Energien, wie einer Photovoltaikanlage auf dem Dach, verbessert sich die Wirtschaftlichkeit erheblich. Der selbst erzeugte Strom kann direkt für die Infrarotheizung genutzt werden, was die Betriebskosten deutlich senkt und die Umweltbilanz verbessert.

Einsatzbereiche der Infrarotheizung

Die Infrarotheizung eignet sich für verschiedene Einsatzszenarien:

Als Hauptheizung: In gut gedämmten Neubauten oder energetisch sanierten Altbauten kann die Infrarotheizung als alleiniges Heizsystem dienen. Voraussetzung ist eine sehr gute Wärmedämmung des Gebäudes.

Als Ergänzungsheizung: In weniger gut gedämmten Gebäuden oder als Zusatzheizung in bestimmten Räumen wie Badezimmern, wo schnell eine angenehme Wärme benötigt wird.

Als Übergangsheizung: In der Übergangszeit im Frühjahr und Herbst, wenn die zentrale Heizungsanlage noch nicht oder nicht mehr in Betrieb ist.

Für spezielle Räume: Besonders gut eignet sich die Infrarotheizung für Räume, die nur gelegentlich genutzt werden, wie etwa Gästezimmer oder Ferienwohnungen. Hier kann die schnelle Aufheizzeit ihren Vorteil voll ausspielen.

Installation und Kosten einer Infrarotheizung

Die Installation einer Infrarotheizung ist vergleichsweise einfach und kann in vielen Fällen auch vom Heimwerker selbst durchgeführt werden. Die Heizpaneele werden an der Wand oder Decke montiert und an eine Steckdose oder direkt an das Stromnetz angeschlossen. Für die feste Installation ist allerdings ein Elektriker erforderlich.

Bei den Kosten muss zwischen Anschaffungs- und Betriebskosten unterschieden werden:

Die Anschaffungskosten für Infrarotheizungen liegen je nach Größe und Leistung zwischen 100 und 500 Euro pro Panel. Hinzu kommen gegebenenfalls Kosten für die Installation durch einen Fachmann.

Die Betriebskosten hängen stark vom persönlichen Heizverhalten, der Wärmedämmung des Gebäudes und dem aktuellen Strompreis ab. Ein durchschnittlicher Wohnraum von etwa 20 Quadratmetern benötigt je nach Dämmstandard eine Heizleistung von 800 bis 2.000 Watt. Bei einem angenommenen Strompreis von 30 Cent pro Kilowattstunde und einer durchschnittlichen Nutzungsdauer von sechs Stunden täglich während der Heizperiode können die jährlichen Stromkosten zwischen 400 und 1.000 Euro liegen.

Um die Betriebskosten zu optimieren, empfiehlt sich die Kombination mit intelligenten Steuerungssystemen und möglicherweise einer eigenen Stromproduktion durch Photovoltaik.

Tipps für die optimale Nutzung einer Infrarotheizung

Um das Beste aus Ihrer Infrarotheizung herauszuholen, sollten Sie einige Tipps beachten:

Richtige Platzierung: Die Heizpaneele sollten so positioniert werden, dass sie den Raum optimal abdecken können. Ideal sind Wände, die nicht durch Möbel verstellt werden.

Smarte Steuerung: Investieren Sie in eine intelligente Steuerung mit Zeitschaltuhren oder smarten Thermostaten. So können Sie die Heizung genau dann einschalten, wenn Sie sie brauchen.

Kombination mit Wärmedämmung: Eine gute Wärmedämmung ist für die effiziente Nutzung einer Infrarotheizung unerlässlich. Investitionen in die Gebäudedämmung zahlen sich langfristig aus.

Ergänzung durch andere Heizsysteme: In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, die Infrarotheizung mit anderen Heizsystemen zu kombinieren, beispielsweise einem Kaminofen für besonders kalte Tage.

Fazit: Ist die Infrarotheizung das richtige System für Sie?

Die Infrarotheizung bietet als modernes Heizsystem zahlreiche Vorteile wie schnelle Wärme, einfache Installation und ein angenehmes Raumklima. Ob sie für Ihr Zuhause die richtige Wahl ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab:

In gut gedämmten Gebäuden mit niedrigem Heizenergiebedarf kann die Infrarotheizung eine wirtschaftliche und komfortable Lösung sein. Besonders in Kombination mit selbst erzeugtem Strom aus Photovoltaikanlagen verbessert sich die Kosten-Nutzen-Rechnung erheblich.

Als Ergänzung zu bestehenden Heizsystemen oder für selten genutzte Räume bietet die Infrarotheizung in jedem Fall eine flexible und schnelle Wärmelösung.

Letztendlich sollte die Entscheidung für oder gegen eine Infrarotheizung nach einer individuellen Beratung und unter Berücksichtigung der spezifischen Gegebenheiten Ihres Zuhauses getroffen werden. Gegebenenfalls ist auch eine Kombination verschiedener Heizsysteme sinnvoll, um die jeweiligen Stärken optimal zu nutzen.

Die Infrarotheizung ist nicht für jeden die perfekte Lösung, aber für viele Anwendungsfälle eine interessante Alternative, die das Potenzial hat, unser Heizverhalten nachhaltig zu verändern – hin zu mehr Komfort, Flexibilität und in vielen Fällen auch zu mehr Energieeffizienz.

Autor

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Nina Lehmann

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